Reisevorbereitungen
Was sollte alles vor dem Start eures Auslandsjahres alles erledigt werden? Hier geben wir euch eine kleine Übersicht!
Was sollte alles vor dem Start eures Auslandsjahres alles erledigt werden? Hier geben wir euch eine kleine Übersicht!
Wer an der Universität Tübingen Koreanistik studiert, der freut sich ganz besonders auf den Auslandsaufenthalt in Südkorea, welcher im 4. und 5. Semester stattfindet. Was bei Studienbeginn noch in weiter Zukunft liegt, sollte allerdings schon ab dem 2. Semester geplant werden. Denn so ein Auslandsjahr bringt so einige administrative Aufgaben mit sich.
Im Nachfolgenden wollen wir euch einen ungefähren Leitfaden durch die verschiedensten Dinge geben, die ihr möglichst früh vor Korea gemacht haben solltet.
Eine Sache vorweg für diejenigen, die ihr Studium noch gar nicht begonnen haben:
Es ist sehr wichtig zu wissen, dass man sein Nebenfach im Auslandsjahr mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht parallel weiterstudieren kann. Bei vielen Studienfächern ist in der Studienordnung ausgelegt, dass eine sogenannte Orientierungsprüfung und/oder Zwischenprüfung nach dem 4. und/oder dem 6. Semester bestanden werden muss. Diese setzen voraus, dass man bestimmte Module nach vorgegebener Semesteranzahl abgeschlossen hat. In diesem Fall macht es Sinn, einige Kurse schon im 1., 2. und 3. Semester vorzuziehen, da diese während des 4. und 5. Semesters in Korea nicht belegt werden können. Schaut euch daher unbedingt die Studienordnung eures Nebenfaches an und seid gut vorbereitet!
Das erste, was unbedingt von Nöten ist, ist ein Reisepass, der mindestens vom Zeitpunkt der Antragsstellung des Visums bis sechs Monate nach der Ausreise aus Südkorea gültig sein muss. Da ein Reisepass zwischen 6 und 10 Jahre Gültigkeit hat, können sich diejenigen, die noch keinen besitzen, ohne Probleme direkt schon im zweiten Semester einen bei dem Bürgeramt, bei dem sie gemeldet sind, beantragen. Alles was man für die Beantragung braucht, ist lediglich der Personalausweis, ein aktuelles Passfoto (45 x 35 mm) und gegebenenfalls der alte Reisepass und eine Geburtsurkunde (eher selten der Fall). Die Bearbeitungsgebühr für Personen bis 23 Jahren beträgt derzeit 37,50€. Ab 24 Jahren beträgt diese 60€. Schaut hierfür jedoch noch einmal auf der entsprechenden Seite eures Bürgeramts nach, hier sollte alles, was ihr dazu wissen müsst, erklärt sein.
Um die Flugtickets muss sich jeder Student selbst kümmern. Ob man sich mit ein paar Kommilitonen/Kommilitoninnen zusammentut, um gemeinsam zu fliegen, und wann man die Tickets bucht, ist grundsätzlich jedem selbst überlassen. Jedoch ist unsere Empfehlung sich schon recht früh damit zu beschäftigen. Wer auf der sicheren Seite stehen möchte, der kauft sich nach Abschluss des zweiten Semesters, also ca. 8 Monate vor Abflug die Tickets. So bekommt man die Tickets noch für einen recht günstigen Preis und ihr habt zumindest euer Einreisedatum sicher, welches ihr für weitere organisatorische Dinge brauchen werdet.
Sicherlich kommt nun die Frage auf, woher man wissen soll, wann man überhaupt nach Korea fliegen muss. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel fängt das Frühlingssemester in Korea im März an. Das deutsche Wintersemester geht meist bis Mitte Februar, weshalb es sowieso nur eine geringe Zeitspanne gibt, die einem für den Flug zur Verfügung steht. Macht euer Datum daher von euren universitären Verpflichtungen abhängig, soweit es eben schon geht. In der Infobroschüre vom TUCKU oder bei den Infoabenden wird aber normalerweise auch nochmal ein Empfehlungsdatum zur Einreise genannt. Macht euch nur bewusst, dass ihr in Korea ein paar Tage brauchen werdet, um euch einzugewöhnen und auch dort einige administrative Dinge zu erledigen.
Für einige Jahre existierte eine Partnerschaft mit Asiana Airlines, welche im SS 2020 (bedingt durch Covid-19) leider aufgelöst wurde. Deswegen muss nun selbstständig nach den besten Angeboten geschaut werden. Besucht dafür verschiedene Webseiten der einzelnen Fluggesellschaften und ruft eventuell auch bei Reisebüros an. Es gibt viele verschiedene Angebote. Bei Lufthansa und Korean Air gibt es Direktflüge von Frankfurt am Main nach Incheon Airport (Seoul) mit geringer Reisedauer, jedoch können diese etwas teurer sein. Bei anderen Fluggesellschaften wie Finnair oder Qatar Airways muss man zwar mit einem Umstieg rechnen, welches die Reisedauer um einige Stunden verlängert, doch können diese eine preisgünstigere Variante darstellen.
Für einige wird wohl auch ein zweites Reisegepäck sehr wichtig sein, was nochmals einen Preisaufschlag mit sich bringt. Beachten solltet ihr ebenfalls den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung, der für Koreanisten sehr sinnvoll ist, sollte man das dritte Semester leider doch nicht erfolgreich abschließen und somit die Reise nach Korea nicht antreten können.
Nachdem ihr euch um eure Flugtickets gekümmert habt und somit schonmal wisst, wann ihr in Korea ankommt, könnt ihr auch schon eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Informiert euch vorher bei eurer inländischen Krankenversicherung, ob ihr dort vielleicht nicht schon abgesichert seid (oftmals bei Privatversicherungen der Fall) oder ob es vielleicht gute Angebote gibt. Ansonsten gibt es einige Versicherungen, wie z.B. TravelSecure und Hanse-Merkur, die für Studierende günstige Tarife für ca. 30€ im Monat anbieten.
Für einige Studierende gibt es die Möglichkeit ein Stipendium für ein oder zwei Semester des Auslandsaufenthaltes zu ergattern. Hierfür müsst ihr euch jedoch recht früh bewerben (ca. Ende des 2. Semesters). Gute Noten sind hier definitiv von Vorteil, doch es existieren auch Stipendien, bei denen der Fokus nicht nur auf den Noten liegt. Aufgrund des großen Angebots empfehlen wir jedem sich nochmals eigenständig zu informieren. Es lohnt sich also, sobald die aktuelle TUCKU Infobroschüre veröffentlicht wurde, einen Blick auf die verschiedenen Stipendien zu werfen.
Hier kommt ihr zur Internetseite vom TUCKU.
Als weiteres Finanzierungsmittel des Auslandsjahres dient das Auslands-BAföG. Wer schon vor Korea durch BAföG finanziert wurde, der wird sehr wahrscheinlich auch in Korea weiterhin finanziert werden. Aber auch diejenigen, die in Deutschland keinen Gebrauch vom normalen BAföG machen können, haben eine Chance auf Auslands-BAföG, da die Berechnungen des Inland- und Auslands-BAföG sehr unterschiedlich sind.
Der einzige Knackpunkt: Die Antragsstellung sollte am besten schon sechs Monate vor Start des Auslandssemesters erfolgen. Das entspricht in etwa dem Zeitpunkt nach Abschluss des zweiten Semesters. Um die Frist zu bewahren, könnt ihr in jedem Fall schon einmal den formlosen Antrag an das zuständige Amt senden. Für einen Auslandsaufenthalt in Korea ist praktischerweise das BAföG-Amt Tübingen-Hohenheim zuständig. Mit diesem formlosen Antrag bestätigt ihr, dass alle weiteren Unterlagen innerhalb eines Monats nachgereicht werden. Aber macht euch keine Sorgen – die Sachbearbeiter wissen ganz genau, dass einige Informationen wie die ausländische Unterkunft oder eine Bescheinigung der koreanischen Universität erst wesentlich später nachgereicht werden können. Füllt einfach so viel aus wie ihr könnt und schickt alles nach und nach mit den jeweiligen Nachweisen ans Amt.
Nachdem man erfährt, für welche koreanische Universität man nominiert und vielleicht auch schon angenommen wurde, beginnt die Wohnungssuche; ein schwieriges Thema. Denn auch hier müssen sich die Studierenden der Koreanistik selbst drum bemühen, rechtzeitig eine geeignete und bezahlbare Unterkunft zu finden. Da Seoul mit seinen 9,8 Millionen Einwohnern auf 600 km² (Stand 2019) schon sehr überfüllt ist, kann die Suche nach der perfekten Behausung schonmal eher mau aussehen. Aber wir haben ein paar Anhaltspunkte für euch zusammengestellt:
Die wohl einfachste Lösung für uns Koreanisten ist es, die Wohnungen von den Studierenden, die sich vor euch in Korea befinden, zu übernehmen. Wenn ihr also immer guten Kontakt zu euren Sunbaes (Höhersemestlern) pflegt, habt ihr mit ein bisschen Glück und durch Absprache mit ihnen und dem Vermieter direkt eine Wohnung klargemacht. Allerdings müsst ihr hier bedenken, dass die Kaution für eine Wohnung in Korea sehr viel teurer sein kann als in Deutschland (5.000€ – 10.000€).
Eine weitere Möglichkeit ist der Bezug eines Wohnheims der jeweiligen Universität. Bereitgestellt werden meist saubere kleine Zimmer in Nähe des Campus, die man sich üblicherweise mit einem Zimmergenossen teilt. Wer auf seine Privatsphäre aber auf gar keinen Fall verzichten möchte, der kann sich meist auch für einen höheren Preis für ein Einzelzimmer bewerben. Nachteil bei den Wohnheimen ist, dass es nur eine sehr geringe Platzanzahl gibt und die Behausung für den gesamten Zeitraum des Korea-Aufenthaltes nicht immer gewährleistet werden kann. Auch müssen hier die Regeln des jeweiligen Wohnheimes strengstens befolgt werden. Die Kosten sind bei jeder Universität unterschiedlich.
Goshiwons sind sehr kleine (5-10 m²) Einzelzimmer innerhalb eines selbstverwaltenden Wohnheimes. Sie sind ausgestattet mit einem Schreibtisch, einem Bett und ein 1 m² großes Bad. Bei einigen dieser Zimmer gibt es jedoch leider kein oder nur ein kleines Fenster (welches auch zum Flur ausgerichtet sein kann) und die Küche muss sich mit mehreren Leuten geteilt werden. Dafür beinhaltet diese meist Nahrungsmittel wie Reis und Kimchi und einen Wasserspender. Ein Goshiwon ist mit Sicherheit nichts für jeden, dennoch sind sie eine sehr preisgünstige Variante. Oftmals werden sie auch als Zwischenlösung in Anspruch genommen.
Wer noch mehr koreanische Kultur erleben möchte, hat ebenfalls die Möglichkeit bei einer koreanischen Gastfamilie unterzukommen. Je nachdem bei welcher Familie man unterkommt, kann es aber sein, dass die koreanische Familie etwas strenger sind als in Deutschland, weshalb davon auszugehen ist, dass einige Hausregeln wie Ausgangszeiten und Ausgehverbote befolgt werden müssen. Die Preise hierfür variieren stark. Es ist aber sehr zu empfehlen, wenn ihr erfahren möchtet, wie Koreaner leben.
Mehr Informationen findet ihr hier.
Generell gibt es für die Einreise nach Korea aktuell keine verpflichtenden Impfungen. Dennoch ist es keine schlechte Sache sich früh genug (etwa nach dem zweiten Semester) über einige in Korea vorkommende Krankheiten zu informieren und sich gegebenenfalls dagegen Impfen zu lassen. Die beste Anlaufstelle dafür ist das Institut für Tropenmedizin in Tübingen. Gegen eine Beratungsgebühr von 30,60€ kann man sich dort Empfehlungen eines Arztes einholen lassen und sich ebenfalls direkt impfen lassen. Beachtet nur, dass ihr möglichst früh zum Arzt geht, da es ein paar Impfungen gibt, die im Abstand von einem Monat oder mehr verabreicht werden müssen. Außerdem haben einige Impfungen, wie z.B. die Japanische Enzephalitis oder Tollwut, einen großen Kostenfaktor. Fragt daher unbedingt vorher bei euren Krankenkassen nach, wie hier die Kostenabdeckung aussieht und ob es im Falle einer obligatorischen „Dienstreise“ von der Universität aus vielleicht sogar Sonderregelungen gibt. Die aktuellen Regelungen können auf der Seite des auswärtigen Amtes nachgelesen werden. In der Regel muss sich jeder selbst darüber Gedanken machen, welche Impfungen für einen Sinn ergeben oder nicht. Sinnvoll sind jedoch die „Standard“-Impfungen, die man auch in Deutschland haben sollte (wie z.B. Hepatitis A, B oder Tetanus).
Da in Korea sehr viel mit Karte bezahlt wird, lohnt es sich sehr vor Ort ein koreanisches Konto eröffnen zu lassen. Bei manchen Universitäten wie der Korea University kann ein koreanisches Konto in dem Studentenausweis auch schon mit inbegriffen sein. Für die Überbrückungszeit, bis das koreanische Konto freigeschaltet ist, empfiehlt es sich eine deutsche Kreditkarte zu nutzen. Je nachdem bei welcher Bank man ist, können beim Abheben von Geld oder auch beim Bezahlen mit Kreditkarte Gebühren anfallen. Die Direktbank DKB bietet aber beispielsweise ein Konto mit Visakarte an, bei der keine Gebühren anfallen und die man online bestellen kann. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass in Korea meistens nur Visakarten (also keine MasterCard) einwandfrei funktionieren.
Ebenfalls zu beachten: Es gibt viele Bankautomaten in Korea, die nur für koreanische Banken oder nur während den deutschen Arbeitszeiten funktionieren. Haltet also am besten Ausschau nach Automaten mit der Aufschrift „Global ATM“ und probiert es aus. Wenn ihr ohne Probleme Geld abheben konntet, prägt euch die Lage des Automaten einfach gut ein.
Was euch außerdem jede Bank dringendst empfehlen wird, ist eine Vollmacht an eine Person eures Vertrauens über eure Konten in Deutschland auszustellen. Damit seid ihr auf der sicheren Seite, dass es in besonderen Notfällen immer jemanden gibt, der Zugriff auf eure Daten und Konten eurer deutschen Bank hat.
Da das Visum erst drei Monate vor Reiseantritt ausgestellt werden kann, sollte dieses am besten erst im Januar beantragt werden. Ihr könnt das Visum beim koreanischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main beantragen. Dies kann praktischerweise auch als Sammelauftrag durch eine einzige Person vorgenommen werden, die alleine zum Konsulat geht und für mehrere Personen das Visum beantragt, was einem viel Aufwand und Zeit während des Studiums in Deutschland erspart. Nötig ist dafür eine Vollmacht des jeweiligen Visum-Rezipienten, der vollständige Visumantrag und der Reisepass. Das Visum, welches auf uns zutrifft, nennt sich D-2 Studierendenvisum. Die benötigten Unterlagen findet ihr auf der Webseite des Generalkonsulats. Beachtet auch, dass es zu einer recht hohen Bearbeitungsgebühr kommt und die Bearbeitung ebenfalls etwas Zeit braucht. Beantragt euer Visum also nicht zu spät!
Wenn nun schon das allermeiste geregelt wurde, sollte man sich auch einen genauen Plan seiner Abreise erstellen. Dazu gehören Dinge wie die Kündigung der Wohnung in Deutschland (meist drei Monate vor Auszug!), der Kauf von großen Koffern, falls noch nicht vorhanden, oder auch das Ummelden seines Wohnsitzes auf das Elternhaus. Gerade letzteres ist sehr zu empfehlen, um zu versichern, dass die eigene Post an sicherer Stelle ankommt und man keine GEZ-Gebühren zahlen muss. Da, wie anfangs schon erwähnt, das deutsche Wintersemester und das koreanische Frühlingssemester dicht beieinander liegen, sollte man sich bewusst machen, welche Aufgaben man vielleicht auch mit nach Korea nehmen muss und wie genau die Abreise und der Abschied von Freunden und Familienmitglieder überhaupt aussehen soll. Versucht euch also einen recht genauen Plan für eure letzten Tage in Deutschland zu erstellen, sodass ihr noch alles rechtzeitig erledigen könnt, ohne etwas zu verpassen.
Jetzt kommen wir nun endlich zum Ende unserer Liste. Wie ihr seht, gibt es so einige Dinge, die bei der Vorbereitung für das Auslandsjahr in Südkorea zu beachten sind. Davon solltet ihr euch aber nicht abschrecken lassen! Schließlich werden all die Mühen am Ende mit einem wunderschönen Auslandsjahr in Korea belohnt!
Wenn ihr euch grob an unseren Leitfaden haltet und euch bei Fragen zunächst an Mitstudierende oder uns, die Fachschaft, richtet, solltet ihr auch alles gut strukturiert und ohne Zeitprobleme schaffen. Auch eure Dozenten können euch in bestimmten Angelegenheiten behilflich sein. Fighting!